Mittwoch, 3. Oktober 2012

Cacabelos

Hola alle miteinander,
wir sitzen gerade in der Herberge von Cacabelos, in der ich auch bei meinem letzten Camino übernachtet habe. Es hat sich nichts verändert. Es sieht immer noch aus, wie eine Reihe Umkleidekabinen im Freibad :-)

Der Tag war sehr anstrengend (wie immer) , aber auch sehr schön. Wir sind durch das Weinanbaugebiet des Bierzo gegangen (und haben natürlich Trauben genascht). Guido ist eine Weile von einem der dort arbeitenden Weinbauern beim Gehen begleitet worden, der ihn auf Englisch zugetextet hat. Ich bin 100 m dahinter gelaufen und habe mich köstlich amüsiert. Guido wusste auf jeden Fall hinterher, dass der Bierzo-Wein besser ist, als der Rioja, der auch hier auf dem Camino angebaut wird.

Das haben wir natürlich vorhin erst mal getestet ;-). Es stimmt!

Unsere Rucksäcke werden gefühlt jeden Tag schwerer. Ich dachte, im Okt auf 1.500m ist es bestimmt schweinekalt (es war ja letztes Mal im Mai auch teilweise so kalt) und habe eine schwere Doppeljacke zu tragen, die ich erst 1x und zwar bei der Anreise angezogen habe. Jeden Tag ist es total warm (ca 25 Grad) und heute haben wir ernsthaft überlegt, was wir zurückschicken können (oder zur Sammelstelle nach Santiago). Leider hatte die Post schon zu und die Pakete sind hier auch sauteuer (ca 30€). Da in den nächsten Tagen nur kleine Dörfer kommen, die keine Post haben, werden wir wohl schleppen müssen :-(

Meine Füße haben heute gut mitgemacht, tun aber nun ziemlich weh. Ich bekomme aber gleich noch eine schöne Fussmassage. Es hat doch eindeutig Vorteile, wenn man mit seinem Liebsten auf dem Camino ist ;-). Das gemeinsame Wandern ist sehr schön. Wir haben einen gemeinsamen Wandertakt gefunden (außer bergauf....da kann keiner mit dem Caminoflitzer Guido mithalten). Wir machen uns gegenseitig auf tolle Aussichten oder verrückte Dinge aufmerksam (manchmal auch gleichzeitig ;-)). Reden, schweigen, lachen, singen (ok, das bin dann in der Regel ich), jammern (ok, dass bin dann auch meistens ich) und genießen die Zweisamkeit. Picknick in der Sonne (zu dumm nur, dass man die ganzen Sachen schleppen muss, die man essen will) und das Albergueritual.

Obwohl heute war ja Guido derjenige, der von Strand und Hotel gesprochen hat :-) Als Luxushotel kann man unsere Bleibe wahrlich nicht bezeichnen.

Morgen geht es weiter. Mal sehen, bis wo wir kommen. Wir entscheiden quasi stündlich neu. Je nachdem, was die Knochen sagen.

Also.....Ultreia

Silla

P.s: heute blogge ich vom Handy. Ich hoffe, dass es diesmal mit den Bildern klappt. Eins ist von Guido beim Weintraubenklau, eins von unserem kalorienarmen Frühstück in Ponferrada mit Blick auf die Burg (das nächste Foto) und eines von dem tollen Automaten, der hier in der Herberge hängt. Alles, was das Pilgerherz begehrt. Blasenpflaster, Cremes etc ;-)

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